Fallstudie #001: Schultereckgelenksprengung
- 26. Jan.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Jan.
Ende 2024 kam ein junger Sportler (U23) auf SportMed Insight zu und bat um Hilfe. Sein
Ziel war es, so schnell wie möglich wieder zurück auf dem Fußballplatz zu stehen. Wie wir ihm helfen konnten, welche Maßnahmen getroffen wurden und wie die behandelten Ärzte abgeschnitten haben, wird in der nachfolgenden Fallstudie #001 Schultereckgelenksprengung Typ Rockwood II bearbeitet.
Der Sportler aus dem Netzwerk von SportMed INSIGHT zog sich am 16.11.2024 in einem
Kreisliga-A-Fußballspiel eine Schultereckgelenksprengung zu. In einem Laufduell Richtung
Sechzehner des Gegners in der zweiten Spielminute wurde er von dem gegnerischen
Torwart in einem überharten Foul von den Beinen geholt. Die gute Nachricht, der
nachfolgende Elfmeter wurde zum 1-0 verwandelt. Die schlechte Nachricht, unser Sportler
erlitt eine Schultereckgelenksprengung.

Sportlerprofil
Der Sportler aus unserem Netzwerk ist ein junger Amateur-Fußballspieler (U23). Er ist von seinem Körper ein ektomorpher Typ - schlanker, dünner Körperbau, schmale Schultern und wenig Körperfett.
Seine Lebensweise kann man als ausgewogen bewerten, dennoch ist ihm besonders seine
fußballerische/sportliche Leistung von großer Bedeutung.
Er arbeitet als Kfz-Mechaniker bei einem regionalen Autohändler.
Behandlungsverlauf Kreiskrankenhaus Lörrach:
Bereits vor Ort kurz nach der Verletzung konnte festgestellt werden, dass unser Sportler sich
eine ernste Verletzung zugezogen hat. Das Herunterhängen der Schulter, sowie den
Schmerzen, die der Sportler erfahren hatte, deuteten schnell auf eine ernste
Schulterverletzung hin. Direkt wurde der Notarzt kontaktiert. Nach Erscheinen der Rettungskräfte kam es zu einer Relokation der Schulter durch das DRK. Zusammen mit den Rettungskräften und einer Begleitperson wurde unser Sportler in die Notaufnahme des Kreiskrankenhaus Lörrach zur Notversorgung gebracht. Vorerst wurde die Schulter ruhig gestellt (Armschlinge). Nach mehrstündiger Wartezeit lautete die vorläufige Diagnose ein „ausgekugeltes Schultergelenk“. Dies sollte bei einem späteren Notfall-MRT noch verifiziert werden. Nach einem kurzen Gespräch mit dem behandelten Arzt wurde für zwei Tage später (18.11.2024) ein Termin für ein Notfall-MRT zur genauen Diagnose im Kreiskrankenhaus Lörrach vereinbart.
Da unser Sportler „nicht privat versichert ist“, wurde dieser bei besagtem Notfall-Termin ohne
Bildgebung abgelehnt und wieder nach Hause geschickt. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser Sportler noch immer keine genaue Diagnose seiner Verletzung erhalten. Es folgte immerhin die Entschuldigung „Es tut uns leid, wir hatten falsch im System vermerkt, wie sie versichert sind“
Zusammenarbeit mit SportMed INSIGHT
Infolgedessen wandte sich der Sportler an SportMed INSIGHT. Sein Wunsch war es
schnellstmöglich wieder aktiv auf dem Fußballplatz stehen zu können.
Er kam leicht verzweifelt und enttäuscht zu uns mit der Aussage: „Sie können mir doch nicht sagen, dass ich ein Notfall-MRT brauche, nur um mich dann wieder nach Hause zu schicken, weil ich nicht privatversichert bin, um schlussendlich nicht zu wissen, was ich habe“.
Zusammen mit dem Sportler nahmen wir Kontakt mit seinem Hausarzt auf.
Hier erhielt unser Sportler eine Überweisung für einen „gesetzlichen“ MRT-Termin.
Durch Recherche in unserem Netzwerk, sowie mit Unterstützung der Familie, erhielt unser
Sportler in der „Institution für diagnostische Radiologie Freiburg“ in Bad Krozingen einen
Termin zur Bildgebung. Diesen MRT-Termin erhielt er noch in derselben Woche.
Wichtig bei der Suche nach einem MRT-Termin ist immer, nicht nur eine Praxis zu kontaktieren. Versuche dein Glück immer bei unterschiedlichen Anlaufstellen.
Behandlungsverlauf Praxisklinik Lörrach Zentrum Chirurgie - Dr. Nolasco
Nach der entsprechenden Bildgebung und Auswertung des Radiologen sind wir nach
telefonischer Absprache mit dem Hausarzt direkt zu einem Experten der Chirurgie
weitergegangen. Hier wurde die Diagnose „AC-Gelenksprengung Typ Rockwood II“ gestellt.
Mit Dr. Nolasco - ein bekannter Chirurg aus Lörrach - wurde die Bildgebung bewertet.
Anschließend folgte die Entscheidung über eine konservative oder operative Behandlung.
Dr. Nolasco erklärte unserem Sportler in einem angenehmen und auf Augenhöhe geführten
Gespräch die Vor- und Nachteile einer Operation. Durch die außergewöhnlich guten
Prozesse in der Praxisklink Lörrach Zentrum Chirurgie vergingen zwischen der Bewertung
der Bildgebung, der genauen Diagnose und der Entscheidung über die Behandlungsmethode maximal 40 Minuten.
In diesen 40 Minuten wurde auf sympathische Art und Weise, sowie genügender und
aufschlussreicher Aufklärung über die Verletzung und mögliche Folgen ein angenehmes
Gespräch geführt. Uns wurde anhand von Schaubildern, Plakaten und sonstigen Hilfsmitteln
die Verletzung grafisch und für “Nicht-Experten“ verständlich erklärt.
Gemeinsam wurde die Entscheidung getroffen, den konservativen Weg einzuschlagen und
keine Operation durchzuführen. Die Begründung hierbei lautet, dass hier mindestens genauso gute Chancen für einen optimalen Heilungsverlauf bestehen und das Risiko an langfristigen Komplikationen verringert wird.
So kann der Wunsch nach einer schnellen Rückkehr auf den Fußballplatz in
Erfüllung gehen.
Das Argument der durchschnittlichen Heilungsdauer von sechs bis zwölf Wochen bei der konservativen Behandlungsmethode überwog der mehr-monatlichen Behandlung bei einer Operation.
Besonders die schnelle Rückkehr auch in den Arbeitsalltag und das Vermeiden von
langfristigen Komplikationen waren für den beruflichen Kfz-Mechaniker entscheidende Argumente.
Dr. Nolasco empfahl unserem Sportler, einen Physiotherapeuten aufzusuchen, um die
Funktionsfähigkeit der Schulter durch Reha- und Aufbautraining
wiederherzustellen. Diese Möglichkeit war durch die Mitgliedschaft im örtlichen
Fußballverein und privaten Kontakten bei unserem Sportler bereits gegeben.
Evaluation des medizinischen Services
Nach langer Wartedauer im Kreiskrankenhaus Lörrach konnte eine Erstdiagnose
gestellt werden. Diese erwies sich im Nachhinein aber als fehlerhaft.
Auch die spontane Absage des Notfall-MRTs, mit der Begründung, unser Sportler sei nicht
privat versichert, stellt das Krankenhaus nicht in einem guten Licht dar. Gerade, da zwischen privat- und gesetzlich versicherten Patienten bei einer Vergabe für Notfall-Termine nicht unterschieden werden sollte. Dies war durch die Absage des Notfall-MRTs nicht gegeben.
Bei Dr. Nolasco in der Praxisklink Lörrach Zentrum Chirurgie zeigte sich der medizinische Service von seiner besten Seite. Zwar ist die Praxis relativ altmodisch eingerichtet, bei der medizinischen Behandlung kann man sich jedoch nicht beschweren. Die ausführliche und aufschlussreiche medizinische Beratung über die Verletzung und den Behandlungsmethoden zeigt, wieso Dr. Nolasco zu den Experten des Landkreis Lörrach gehört. Bemerkenswert war außerdem, dass unser Sportler schnell einen Termin zur Untersuchung und Bewertung der Bildgebung erhalten hat. Dies wissen wir aus Erfahrungen, dass das bei dieser Art Praxen nicht immer der Fall ist.
Heilungsverlauf des Sportlers
Bereits acht Wochen nach der Verletzung stand unser Sportler Anfang Januar 2025 wieder auf dem Platz. Durch großen Ehrgeiz, Einsatz und selbstständigen Aufbau des Sportlers ist es ihm gelungen, den Heilungsverlauf zu kürzen.
Den durchschnittlichen Heilungsverlauf von bis zu zwölf Wochen bei konservativer
Behandlung konnte unser Sportler somit schlagen. Neben dem eigenständigen Ehrgeiz des
Sportlers spielen hier vor allem auch das schnelle Handeln nach der Absage des Notfall-MRTs und die besonders gute Beratung und Aufklärung durch Dr. Nolasco eine entscheidende Rolle.
Super, ausschlussreicher Beitrag. Danke für diese Bearbeitung der Verletzung. Super, dass er so schnell wieder auf dem Platz stehen konnte.