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Kälte richtig anwenden: So unterstützt du deine Regeneration nach Verletzungen

  • 1. Jan. 2025
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Jan.

Eine der häufigsten Therapiemöglichkeiten für schmerzassoziierte Anlässe, aber auch zur Unterstützung der Regeneration nach Verletzungen, ist die Anwendung von Kälte. Unter der Beachtung einiger Aspekte ist die Behandlung risikoarm, effektiv und kostengünstig. Es gilt generell zu unterscheiden, ob es sich um eine akute Verletzung oder eine bereits zurückliegende Verletzung handelt, auf welche die Therapie angewendet werden soll.

Kältetherapie

Als Kältetherapie versteht man die Anwendung von indirekten Kältequellen zur frühen Hilfe beispielsweise im Rahmen des RICE-Schema. Es spielt hingegen keine Rolle, ob Coldpacks, Eisbeutel/-kompressen oder auch Eiswasser über Schwämme oder Bandagen als kühlendes Medium verwendet wird.


Richtig Kühlen:

Es sollte 20-30min mit einer Unterlage - nicht direkt auf der Haut - gekühlt werden. Es sollte unmittelbar an der betroffenen Stelle gekühlt werden, jedoch nach Ablauf der Zeit auf weitere Kühlung verzichtet werden.


Die Hauptwirkungen liegen dabei in der Durchblutungsminderung und damit einhergehend eine reduzierte Bildung von vasoaktiven Mediatorsubstanzen, die Entzündungsreaktionen auslösen und für eine verstärkte Schmerzempfindlichkeit verantwortlich sind. Bei Traumaverletzungen kommt es häufig zu reflektorischen Muskelverspannungen, eine körpereigene Ruhigstellung, die durch die Kälte ebenfalls vermindert wird.

Generell muss auf die Körpertemperatur des Verletzen geachtet werden, denn je 1°C Temperaturabfall sinkt die Blutgerinnungsfähigkeit um 10%. Daher stellen offene Verletzungen eine Kontraindikation dar und es sollte folglich nicht unmittelbar gekühlt werden.


Eistherapie

Eistherapie stellt eine spezifisches Anwendungsschema dar, das hervorragend zur Nachbehandlung (>24-48h nach der Verletzung) von Sportverletzungen dienen kann. Hierbei wird ein Eislolly verwendet, um das Eis direkt auf der Haut in kreisenden Bewegungen zu schmelzen. Die Herstellung ist recht simpel: Ein leerer Joghurtbecher wird mit Wasser gefüllt und mit einem Löffel darin für ca. 4 Stunden eingefroren.


Behandlungsschema:

  • 30 Sekunden: Abreiben in kreisenden Bewegungen mit leichtem Druck

  • 5 Sekunden: Pause mit leichter Bewegung des Gewebes

Diese beiden Intervalle werden beliebig oft wiederholt, wobei die Gesamtdauer nicht länger als 15 bis 20 Minuten betragen sollte!


Die Hauptwirkung entsteht durch den Mechanismus der Gefäßmassage. Der Sinn besteht in der Durchblutungsförderung des betroffenen Gewebes, um eine Versorgung mit den zur Heilung benötigten Stoffen zu erhöhen und die Regeneration zu beschleunigen. Bei einfachen Prellungen und Blutergüssen hilft diese Anwendung sehr effektiv!



 

Zusatzwissen:

Mechanismus der Gefäßmassage: Die Kälteeinwirkung führt zum zusammenziehen der umliegenden Blutkapillaren, dadurch kommt es zu einem Abfall der Sauerstoffversorgung im Gewebe. Während der Pause wirken Stoffe, die durch den Sauerstoffmangel ins Blut abgegeben wurden, erweiternd auf die Gefäße. Dieses Wechselspiel aus Kontrahieren und Relaxieren der Gefäßmuskulatur erinnert an eine Massage, daher der Name, und erhöht die lokale Durchblutung mittelfristig.

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